Aufbau eines Bettes

„Ein krankes Bett ist das sicherste Mittel, die Gesundheit zu ruinieren“ Paracelsus

Gesunde Betten sind Betten, die die nächtliche Regeneration unterstützen, die durch intelligente Materialauswahl dem Körper „gut tun“, sind Betten die kein körperliches Unwohlsein hervorrufen. Kranke Betten hingegen führen zu körperlichen Schmerzen (z.B. Rückenschmerzen, eingeschlafene Gliedmaße) oder werden durch die verwendeten Materialien zu Störquellen der Regeneration (z.B. Plastik, Schadstoffe).

Wir müssen die Funktionen des menschlichen Körpers wähend des Schlafs kennen, um die Qualität eines Bettes beurteilen zu können. Dazu zählen:

die körperliche und geistige Regeneration,
die „Neujustierung“ des Bewegungsapparates,
die Änderung der Körpertemperatur (wir schwitzen im Schlaf bis zu einem Liter Feuchtigkeit.

Die daraus resultierenden Anforderungen an die Schlafstätte sind vielschichtig und zum Teil gegensätzlich: stützen und entlasten, Halt geben und Bewegungen unterstützen, Feuchtigkeit aufnehmen und gleichzeitig eine trockene Wärme ausstrahlen.

In der Regel werden Matratzen nach zwei Kriterien ausgewählt: hart oder weich. Eine zu harte Unterlage führt zu einer körperlichen Zwangshaltung, zum Einschlafen von Armen oder Beinen wegen mangelnder Durchblutung des Bindegewebes und zu einer Hemmung des natürlichen Bewegungsdranges. Eine zu weiche Unterlage führt zu einer unnatürlichen Krümmung der Wirbelsäule, zu einer Kuhlenbildung im Bett und damit zu einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit.

Ein „klassisches“ Bett besteht aus einem Lattenrost und einer Matratze. Als Alternative bietet sich ein Bettsystem an. Der mehrschichtige Aufbau des Bettsystems verteilt die verschiedenen Funktionen die ein Bett zu erfüllen hat auf die einzelnen Komponenten, da diese Funktionen von einer Matratze alleine nicht optimal erfüllt werden können. In einem Bettsystem ist das Federelement/Lattenrost für die anatomisch richtigen Lagerung zuständig, die Matratze hat eine weichmachende Funktion und sorgt für die optimale Durchblutung und die Bettauflage übernimmt die Klimaregulation.

Unsere nächtliche Regeneration bedeutet nicht Stillstand, sondern Bewegung und das bis zu zwanzig mal in der Stunde. Die Regeneration des Haltungs- und Bewegungsapparates ist ohne Bewegung nicht möglich. Daher sollte die Schlafstätte diesen natürlichen Bewegungsdrang unterstützen. Durch die Dehnung der Wirbelsäule, werden die Zwischenräume der einzelnen Wirbelkörper erweitert und den Bandscheiben Raum zur Aufnahme von Gelenkflüssigkeit gegeben. Diese Wirkung erfolgt bei Bettsystemen über das Federelemet, das nicht wie die Lattenroste einseitig, sondern aus zwei Lagen besteht zwischen denen Dämpfer angebracht sind.

Die folgende Abbildung verdeutlicht die richtige Lagerung der Wirbelsäule in der Rückenlage: bestimmte Bereiche werden gestützt (Lendenwirbelsäule) und gleichzeitig werden andere Bereiche (Brustwirbelsäule) abgesenkt.

Unbenannt
Wichtig ist die Anschmiegsamkeit der Schlafunterlage, damit der Körper ein „feedback“ erhält. Die Unterlage muß den Druck, den wir mit unserem Gewicht ausüben, ausgleichen können. Hier bietet Naturlatex die besten Eigenschaften, denn kein Material bietet ein höhere Punktelastizität. Daneben besitzt Naturlatex feuchtigkeitsregulierende und antiseptische Eigenschaften.

Dem Bett kommt noch eine weitere wichtige Aufgabe zu: die Klimaregulation. Während des Schlafs ändert sich unsere Körpertemperatur. Die Abkühlung des Körpers erfolgt durch Verdunstung (schwitzen). Die Feuchtigkeit sollte schnell vom Körper wegtransportiert werden, um Nässebildung im Bett oder direkt am Körper zu verhindern. Diese Klimafunktion garantieren natürliche Fasern wie z.B. Schafschurwolle, Wildseide oder Kamelhaar, da sie Feuchtigkeit im Inneren der Fasern aufnehmen können. Damit sorgen sie für das notwendige trockene und warme Bettklima. Mehrteilige Bettsysteme haben über der Matratze eine Bettauflage, die diese Klimafunktion übernimmt. Ein mehrschichtiges Schlafsystem ist gleichzeitig hygienischer, da es besser durchlüftet wird.

Unter dem Gesichtspunkt eines kranken/gesunden Bettes möchten wir auf den Unterschied zwischen Naturfasern und Kunststoffen hinweisen. Die Natur gibt uns alles, was wir zum Leben benötigen. Künstliche Materialien können sich lediglich natürlichen Materialien annähern. Naturbelassene Schafschurwolle hat z.B. auf Grund ihres Anteils an Wollfett die Fähigkeit der Selbstreinigung. Die in unserem Schweiß enthaltenen Giftstoffe und Gerüche werden neutralisiert und das Material bleibt hygienisch. Kunststoffe sind Verbundstoffe. Das heißt, mehrere unterschiedliche Materialien werden gemischt um die gewünschten Eigenschaften herzustellen. Einige dieser Stoffe können möglicherweise Hautreizungen, Ekzeme oder allergische Reaktionen hervorrufen.

Im Hinblick auf einen gesunden Schlafraum sollte auf alle künstlichen Materialien verzichtet werden: PVC, Spanplatten, Kunstfasern, chemische Farben oder Lacke. Bedenken Sie das der nächtliche Schlaf ihrer körperlich, geistigen und seelischen Regeneration dient. Verbannen Sie alle möglichen Störquellen um Ihrem Körper eine optimale Regeneration zu ermöglichen.

Im nächsten Teil unserer Serie beschäftigen wir uns mit dem Kopfkissen.

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