Georges de la Tour – Das Neugeborene

George de la Tour- Das Neugeborene, ca. 1640. Musée des Beaux-Arts de Rennes

Georges de la Tours (1593-1652) war ein französischer Barockmaler. Seine Nachtstücke gehen auf die dramatische Helldunkel-Kontraste Caravaggios zurück und zeigen von Kerzen beleuchtete Figuren in dunklen Räumen. Seine Werke zeichnen sich darüber hinaus durch das Fehlen von Hintergründen aus, was den Blick des Betrachters auf die dargestellten Personen lenkt.

George de la Tour- Das Neugeborene – Detail

Johann Georg Sulzer verfasste 1792 seine „Allgemeine Theorie der schönen Künste“.  In dem Artikel Licht und Schatten schreibt Sulzer:

„So oft ein eingeschränktes Licht auf dunkele Körper fällt, entstehen auch Schatten, so daß Licht und Schatten in einer unzertrennlichen Verbindung stehen; besonders weil allemal die Stärke in beyden nach einerley Graden ab und zunimmt. Darum wird in der Mahlerei der Ausdruk, Licht und Schatten, wie ein einziges Wort angesehen, wodurch man die unzertrennliche Verbindung dieser beyden Erscheinungen anzeiget. Durch eine genaue aus der Form der erleuchteten körperlichen Gegenstände entspringende Vermischung des Lichts und Schattens an herausstehenden und vertieften Stellen wird vieles von der wahren Gestalt derselben dem Auge sichtbar, welches ohne Schatten nicht könnte bemerkt werden. Deswegen ist die genaue Kenntniß des durch die Form der Körper, bey gegebener Erleuchtung, veränderten Lichts und Schattens ein Hauptstük der Wissenschaft des Mahlers.“

Egon Schiele – Schlafendes Mädchen

Egon Schiele (1980-1918), österreichischer Maler. Einer der bedeutendster Vertreter der Wiener Moderne. Mit 16 Jahren wurde er in die Wiener Akademie der Künste aufgenommen, 1907 lernte er Gustav Klimt kennen. Schiele verfügte über ausgezeichnete Kontakte in der Wiener Kunstszene. Im Jahr 1911 zog es ihn fort aus der Großstadt aufs Land. Er lebte mit seinem Lieblingsmodell in Krumau. Die Dorfbevölkerung nahm Anstoß an seinem Lebensstil und er wurde wegen Missbrauch Minderjähriger verhaftet. Der Vorwurf wurde zwar wieder fallengelassen aber wegen der „Verbreitung unsittlicher Zeichnungen“ verbrachte er einen Monat in Haft. Es folgte die Rückkehr nach Wien. Nach dem Tod seines Gönners und väterlichen Freundes Gustav Klimt stieg Schiele in der Wiener Kunstszene auf. Schiele und seine spätere Frau Edith wurden Opfer der spanischen Grippewelle die Wien 1918 überzog.

Georges Seurat – Der Schläfer

© Réunion des musées nationaux

Nach Honoré Daumier beschäftigen wir uns heute mit einem anderen „großen“ Zeichner: Georges Seurat (1859-1891) Begründer und bedeutenster Vertreter des Pointillismus (Punktierstil). Die Bilder bestehten aus kleinen Farbtupfern reiner Frabe, der Farbeindruck entsteht erst im Auge des Betrachters und unterscheidet sich von den Impressionisten, die vor dem Tupfen die Farben mischten.
Das Bild „Der Schläfer“(1883) ist allerdings ein Beispiel für eine andere Leidenschaft Seurats: der Zeichnung mit schwarzer Conté Kreide auf handgeschöpftem Michallet Büttenpapier. Sein Werk umfasst rund 400 Zeichnungen, sechs Skizzenbücher, 170 Ölstudien, Croquetons genannt, und etwa 60 Gemälde. Seurat hat nur drei Werke verkaufen können und war auf die finanzielle Unterstützung seiner Eltern angewiesen.

Eine Übersicht über das Werk von Georges Seurat finden Sie hier.

Christian Krogh – Schlafende Mutter mit Kind

Christian Krohg, Schlafende Mutter mit Kind, 1883

Wikimedia Commons

Christian Krohg (1852-1925) war ein norwegischer Maler, Journalist und Direktor der Staatlichen Kunstakademie Oslo. 1874/75 studierte er in Deutschland an der Badischen Kunstschule und an der Berlier Akademie. Neben der Malerei arbeitete Krohg zwanzig Jahre als Journalist einer Tgeszeitung, 1909 wurde er als Professor an die Kunstakademie Oslo berufen, deren Direktor er später wurde. Krogh gehörte der dänischen Künstlergemeinschaft der Skagenmaler an, die sich realistischer und naturalistischer Stilmittel bedienten und sich stark den Impressionisten annäherten.
Das hier vorgestellte Gemälde „Sovende mor med barn“ (Schlafende Mutter mit Kind) entstand 1883.

Honoré Daumier – Tageslauf eines Junggesellen, abends 9 Uhr

Honoré Daumier (1808-1879), ist für seine sozialkritischen Karikaturen bekannt geworden. Wegen einer überspitzen Karikatur des König wurde er 1832 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die hier vorliegnde Lithografie erschien in derZeitschrift „Le Charivari“ und stammt aus der Serie „Tagesablauf eines Junggesellen“. Honorè Daumiers umfangreiches  Œuvre besteht aus über als 5.000 Lithografien und Holzschnitten. Er starb 1879 völlig verarmt und erblindet. Hier der Link zum digitalen Werkkatalog aller 4.000 Lithographien, 1.000 Holzschnitte und 550 Ölgemälde.

Ferdinand Hodler – Die Nacht

Die Nacht

Das Gemälde „Die Nacht“ ist ein Selbstbildnis des Schweizer Malers Ferdinand Hodler. Es zeigt ihn, wie er vom Geist der Nacht geweckt wird. Das Gemälde erregte 1891 in der Schweiz großes Aufsehen wegen der realistischen Darstellung der Nackten. Das Bild wurde von einer Ausstellung in Genf ausgeschlossen, woraufhin Hodler eine private Ausstellung organisierte.  Erst im Jahr 1900 wurd Hodlers Werk auf der Weltausstellung in Paris mit einer Goldmedallie ausgezeichnet. Es wird das bekannteste Werk des Künstlers.