Georges de la Tours (1593-1652) war ein französischer Barockmaler. Seine Nachtstücke gehen auf die dramatische Helldunkel-Kontraste Caravaggios zurück und zeigen von Kerzen beleuchtete Figuren in dunklen Räumen. Seine Werke zeichnen sich darüber hinaus durch das Fehlen von Hintergründen aus, was den Blick des Betrachters auf die dargestellten Personen lenkt.
Johann Georg Sulzer verfasste 1792 seine „Allgemeine Theorie der schönen Künste“. In dem Artikel Licht und Schatten schreibt Sulzer:
„So oft ein eingeschränktes Licht auf dunkele Körper fällt, entstehen auch Schatten, so daß Licht und Schatten in einer unzertrennlichen Verbindung stehen; besonders weil allemal die Stärke in beyden nach einerley Graden ab und zunimmt. Darum wird in der Mahlerei der Ausdruk, Licht und Schatten, wie ein einziges Wort angesehen, wodurch man die unzertrennliche Verbindung dieser beyden Erscheinungen anzeiget. Durch eine genaue aus der Form der erleuchteten körperlichen Gegenstände entspringende Vermischung des Lichts und Schattens an herausstehenden und vertieften Stellen wird vieles von der wahren Gestalt derselben dem Auge sichtbar, welches ohne Schatten nicht könnte bemerkt werden. Deswegen ist die genaue Kenntniß des durch die Form der Körper, bey gegebener Erleuchtung, veränderten Lichts und Schattens ein Hauptstük der Wissenschaft des Mahlers.“