Atmungsaktiv, punktelastisch, anschmiegsam– diese Eigenschaften machen Matratzen aus Naturlatex zur wertvollen Schlafunterlage.
Latex Gewinnung
Latex wird aus der Milch des Kautschukbaums (Hevea brasiliensis) gewonnen. Kautschuk wurde aus der Sprache der Ureinwohner Südamerikas abgeleitet: cao = Baum und ochu = Träne; „der Baum der weint“. Die Kautschukbäume werden angeritzt (s. nebenstehendes Foto) und die austretende milchige Flüssigkeit wird Latex genannt, was wiederum von dem spanischen Wort für Milch abgeleitet wurde. Kolumbus brachte die ersten Latexprodukte, Gummibälle, nach Europa. Im Jahr 1736 entdeckten französische Forscher am Amazonas die Kautschukbäume, 1876 schmuggelte der englische Biopirat, Henry Wickham, Samen der Bäume nach Europa, von wo aus sie nach Indien und Südostasien gelangen. In der Folge brach die brasilianische Kautschukindustrie zusammen. Die größten Anbieter sind heute Thailand, Indonesien und Malaysia.
Die aus den Bäumen geronnene Latexmilch ist in einem plastischen Zustand. Um diese zähe Masse in ein elastische Form zu bringen, werden im wesentlichen zwei Verfahren angewendet: Dunlop und Talalay. Bei dem Dunlop Verfahren wird Rohlatex mit Zusatzstoffen (Schwefel und Füllstoffe) erwärmt und durch mechanisches Einschlagen von Luft aufgeschäumt. Dabei entstehen Millionen feiner Bläschen. Im nächsten Schritt wird der Schaum gebacken, wodurch er dauerelastisch bleibt. Abschließend wird der fertige Naturlatexkern gewaschen und getrocknet. Das Talalay Verfahren ist aufwendiger als das Dunlop Verfahren. Der Latexschaum wird unter Druck in eine Form gepresst. Dadurch entsteht eine höhere Dichte. Die Masse wird zuerst auf -30 Grad abgekühlt, in diese Masse wird Kohlendioxid geleitet, um anschließend auf über 100 Grad erhitzt zu werden. Abschließend wird der Latex gewaschen, gepreßt und getrocknet. Im Talalay Verfahren wird der Latex besonders locker und luftig. Talalay-Latex ist unübertroffen in den Liegeeigenschaften, allerdings bedingt durch die komplizierte und energieintensive Herstellung relativ teuer.
Eine Latex-Allergie bezieht sich in der Regel auf Latex das im Tauchverfahren hergestellt wird. Hier wird im Gegensatz zum Dunlop- und Talaly-Verfahren das Ausgangsprodukt unzureichend gewaschen, so dass allergene Stoffe nicht von der Oberfläche entfernt werden.
Die bei der Produktion eingeschlossenen Luftbläschen machen Naturlatex punktelastisch. Das bedeutet, dass die fertige Matratze nur an den Punkten nachgibt, an denen sie belastet wird. Verändert der Schlafende seine Position, federn die Druckpunkte sofort wieder in ihre Ausgangsposition. Wir bewegen uns nachts um unseren Wärmehaushalt zu regulieren, Muskel anzuspannen und zu entspannen und für die richtige Durchblutung zu sorgen. Naturlatexmatratzen bieten durch ihr Federungsverhalten an jeder Stelle des Körpers die ideale Unterstützung (im Gegensatz zu den viskoelastischen Matratzen. Diese benötigen Zeit um wieder in die Ausgangsposition zu gelangen und behindern damit die Bewegungsfreiheit des Schlafenden).
Für einen gesunden und erholsamen Schlaf ist ein Feedback der Unterlage an den Schläfer notwendig. Hierbei ist nicht der Härtegrad der Unterlage entscheiden, sondern wie sich die Matratze dem Körper anpasst. Naturlatex bietet dieses Feedback durch seine einmalige Anschmiegsamkeit. Das entspannte Liegen wird durch die Druckfreiheit der Naturlatexmatratze gefördert, gleichzeitig wird die physiologisch wichtige Durchblutung des Körpers garantiert. Neben orthopädischen Gründen, wie die sehr gute Anpassungsfähigkeit an Körper und Federelement, dem optimalen Federungs- und Rückstellungsverhalten bei Liegeveränderungenspricht spricht die gute Verträglichkeit, die elektrobiologische Neutralität und die lange Haltbarkeit und die absolute Geräuschfreiheit für Naturlatexmatratzen.
Aus ökologischer Sicht spricht vieles für Naturlatex. Die Gewinnung erfolgt ökologisch schonend. So beläuft sich der Energieaufwand, der zur Herstellung einer Matratze benötigt wird, auf etwa 10% gegenüber der Energie, die zur Produktion einer Kaltschaum-Matratze benötigt wird. Naturlatex ist selbstverständlich frei von FCKW und Lösungsmitteln sowie chemischen Weichmachern, die im Verdacht der Krebserregung stehen. Die Kautschukbäume, als Lieferanten des Rohstoff Latex neutralisieren CO² und produzieren Sauerstoff.
Unser Schlaf dient der körperlichen, geistigen und seelischen Regeneration. Naturprodukte unterstützen unseren Körper während des Schlafs und vermitteln, uns ein Wohlgefühl. Naturlatexmatratzen fördern ein positives Schlafklima.
Da Naturlatex kein geschützter Begriff ist sollten Sie beim Kauf auf ein Gütezeichen wie z.B. das Siegel des Qualitätsverband Umweltverträgliche Latexmatratze e.V., QUL achten. Unter anderem prüft der QUL die Zusammensetzung der Matratzen und vergibt den Matratzen, die auch die sonstigen Kriterien einhalten, ein Gütesiegel.
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